Stilvolle Wellness-Oase im eigenen Badezimmer
Das Zusammenspiel von Licht und Wasser ist aus der Wellnessbranche nicht mehr wegzudenken - sie machen den Hauptanteil auf diesem Gebiet aus. Einen Hauch von Wellness kannst du auch in dein eigenes Badezimmer bringen, denn das Bad dient schon lange nicht mehr nur dem "Reinigungsritual".
Ein ansprechendes Lichtkonzept, welches verschiedene Lichtfarben, Zonen und Szenen berücksichtigt, erleichtert deinen Alltag und lädt zum wach werden oder abschalten ein. In diesem Beitrag erfährst du, wie du dekoratives und funktionales Licht miteinander kombinieren kannst und worauf du bei der Badplanung achten solltest, um ein einzigartiges Wohlfühlambiente und eine flexible Beleuchtung miteinander zu vereinen.
Unterstütze deinen Biorhythmus mit Hilfe von Licht
Um deinen natürlichen Biorhythmus zu unterstützen, empfehlen wir dir, deine Beleuchtung dynamisch zu gestalten. Wähle hierfür am besten Lampen und Leuchten, die in ihrer Farbtemperatur dem Tagesverlauf angepasst werden können und dimmbar sind.
Ein kühler Weißton macht dich morgens wach und leistungsfähig, am Abend hingegen hilft warm-weißes Licht dabei, deine Regeneration einzuleiten. Biologisch wirksames Licht taktet deine innere Uhr und kann dein Wohlbefinden fördern.
1. Rechtzeitige Planung
Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Dieser Spruch wirkt zwar abgedroschen, ist hier jedoch aktueller denn je. Möchtest du dein Traum-Bad gestalten, raten wir dir, so früh wie möglich mit der Planung der Elektroinstallation zu starten - am besten vor Baubeginn oder vor der Renovierung. Denn sind erstmal die Trockenbauarbeiten abgeschlossen, hast du kaum noch Chancen dieses nach deinen Wünschen zu gestalten. Eine Umgestaltung bzw. Nachrüstung ist sicherlich möglich, wäre dann aber mit einem hohen Aufwand und zusätzlichen Kosten verbunden. Fliesen abschlagen und Wände wieder aufzureißen, um passende Schlitze zu fräsen, wäre dann das unschöne Resultat inklusive einer großen Sauerei.
2. Vor der Lichtplanung - Bestandsaufnahme
2.1. Grundhelligkeit
Bevor du dir Gedanken über das Licht machst, solltest du vorab klären, wieviel Licht du im Bad grundsätzlich benötigst. Gibt es Tageslicht oder ist der Raum fensterlos? Sind Wände, Decke, Böden und Möbel hell oder dunkel gehalten? Ob du eine helle oder dunkle Einrichtung wählst, entscheidet natürlich dein ganz persönlicher Geschmack. Grundsätzlich gilt, dass helle und freundliche Farben einen Raum größer wirken lassen und das Licht besser reflektieren.
Bei einer dunklen Einrichtung empfehlen wir dir, Lichtquellen mit einer höheren Lichtstärke zu verwenden oder mehrere Lichtquellen einzusetzen. Dunkle Oberflächen reflektieren nämlich weniger Licht als helle, so dass dein Badezimmer am Ende gegebenenfalls zu dunkel ausgeleuchtet sein kann.
Passe die Leistungsstärke deiner Beleuchtung daher an deine Ausstattung an. Je heller die Wände und Decke sind, desto effizienter ist die Ausleuchtung. Bei dunkler Einrichtung solltest du eine höhere Lichtleistung einplanen.
2.2 Elektroinstallation
Eine gute und umfassende Elektroinstallation ist das A und O. Gibt es genug Zuleitungen für Strom? Wie und wo sind diese verlegt und können diese ggf. versetzt werden, wenn die Bad-Planung es erfordert? Sind neue Zuleitungen erforderlich? Sind ausreichend Steckdosen vorhanden und wo befinden sie sich? Wo befinden sich die Wasser- und Abwasseranschlüsse? Du siehst, vorab gibt es einiges abzuklären. Berücksichtigst du alle diese Punkte, hast du schon mehr als die halbe Miete, um dein Traumbad zu realisieren.
2.3 Feuchtigkeit
Ein anderes Thema, aber dennoch sehr wichtig: gibt es Feuchtigkeit in den Wänden oder Decken? Das solltest du ebenfalls im Vorfeld sorgfältig prüfen, denn Elektrizität und Feuchtigkeit vertragen sich genauso wenig miteinander wie eine dauerhafte Schimmelbelastung mit einer guten Gesundheit.
Darüber hinaus entwickeln sich im Bad gerade beim Duschen oder Baden Dämpfe, die sich im ganzen Raum - insbesondere im Deckenbereich - verteilen und auf Oberflächen in Form von winzigen Wassertröpfchen absetzen. Daher empfehlen wir im Bad grundsätzlich mindestens die Schutzklasse von IPx4 zu nutzen (Schutz vor Spritzwasser). Auch dann, wenn die Lichtquelle sich nicht neben einer Dusche oder Wanne befindet. Hier reicht ein einfacher Schutz vor Staub (z.B. IP20) definitiv nicht mehr und führt unter Umständen zu einem Kurzschluss oder einer defekten Lichtquelle/Leitung.
3. Lichtplanung
Es gibt unzählige Möglichkeiten, das gesamte Bad oder einzelne Zonen auszuleuchten. Wir empfehlen dir eine Grundbeleuchtung in Form einer Deckenleuchte oder Einbaustrahlern. Zusätzlich sind eingerichtete Zonen ideal, um einfach nur bestimmte Bereiche auszuleuchten. Weise verschiedenen Lampen und Leuchten eine individuelle Aufgabe zu und gestalte so eine dynamische Beleuchtung, die zu deinen ganz persönlichen Bedürfnissen und Gewohnheiten passt.
3.1 Zonenplanung und Aufteilung
Teile dein Bad in einzelne Bereiche auf und zeichne diese im Grundriss ein. Berücksichtige dabei die baulichen Gegebenheiten, wie z.B. die Wasser-/Elektroanschlüsse. Welche dieser Zonen möchtest du ausleuchten und welche Lichtquellen einbauen? Folgende Zonen kannst du beispielsweise im Bad einplanen (bitte beachte hierbei unbedingt die Hinweise unter Punkt 5 unten):
Waschbecken
Toilette
Dusche
Badewanne
Wand-Nischen
Schränke/Regale
Vorgebaute Wände
freistehende Wandelemente
Design-Objekte/Pflanzen/dunkle Ecken etc.
Zentrale Zonen: Die wichtigsten Zonen sind das Waschbecken und der Duschbereich. Hier empfehlen wir eine Beleuchtung mit einer starken Helligkeit und sehr guten Farbwiedergabe (Ra>90) für die Gesichts- und Körperhygiene (z.B. für Make-Up oder Rasur). Ein Spiegel, z.B. mit beidseitigen linearen Leuchten, leuchtet das Gesicht gleichmäßig hell aus. Auch eignen sich Wandleuchten - rechts und links vom Spiegel angebracht - sehr gut, wenn keine Beleuchtung im Spiegel integriert ist.
Blendfreie Zonen: Wir empfehlen (Spiegel-) Leuchten mit einer Opalglasabdeckung. Sie spenden diffuses, gleichmäßiges und schattenarmes Licht, ohne dich zu blenden. Auch solltest du es vermeiden, deine LED-Einbaustrahler in der Decke so auszurichten, dass sie in Richtung des Spiegels strahlen und dich blenden. Über der Badewanne montierte Strahler sollten ebenso blendfrei sein, denn in der Wanne richtet sich der Blick automatisch nach oben zur Decke. Eine gute alternative ist Lineares Licht in den Wänden oder eine indirekte Beleuchtung mittels Vouten oder Schattenfugen in der Decke.
Lichtbereiche
Teile deine Räume sinnvoll in Zonen auf und beleuchte sie nach deinen persönlichen Bedürfnissen.
3.2 Grundsätzliche Entscheidungen treffen
Nun gilt es Entscheidungen zu treffen. Was trifft deinen persönlichen Geschmack und was gibt dein Budget her? Auch die Raumarchitektur spielt eine wichtige Rolle. Folgende Anregungen/Fragen können bei deinen Überlegungen eine kleine Hilfe sein:
Möchtest du die Decke abhängen (Lichtvoute, Schattenfuge)? | Ja => Bitte denke unbedingt an einen Revisionsschacht für Kabel und Technik. Im Falle eines Defekts/Austauschs einer elektrischen Komponente kommst du jederzeit dran, ohne einen Teil der Decke oder Wände einreißen zu müssen. |
Welche Lichtquellen eignen sich für die Beleuchtung? | z.B. Einbaustrahler, Aufbaustrahler, Wandlampen, Bodenstrahler, Möbelleuchten, Spiegel mit integrierter Beleuchtung, in Fliesen integrierte Profilleisten inkl. Lichtband etc. |
Möchtest du ausschließlich eine weiße Lichtfarbe nutzen? Oder auch bunte Farben für kleine Farbakzente? | Weiße Lichtfarbe => ideal sind unterschiedliche/einstellbare Farbtemperaturen in den einzelnen Zonen, z.B. im Waschbecken-/Duschbereich ca. 3500 bis 5000K für Sehaufgaben, im Badewannenbereich hingegen eher warmweiße Töne mit ca. 2700K für entspannte Auszeiten. CCT: Alternativ kannst du LEDs mit einstellbarer Farbtemperatur (tuneable white) einsetzen, so kannst du die Lichtfarbe nach Bedarf und Tageszeit variieren RGB(W) Lichtquellen setzen schöne Akzente und machen das Bad zu einem Hingucker. Ideen: RGB Spots oder Lichtbänder im Bereich der Badewanne oder Dusche platzieren (in Decke, Nische etc.) oder unter/in Sockeln. Bitte schütze sie vor Spritzwasser! |
Sind vorgebaute Wände geplant? | Ideen: Hier könnte auf die Oberkante ein Profil samt LED-Lichtband gesetzt werden, gerade bei Räumen mit Schrägen ein schöner indirekter Lichtspender. In Bädern ohne Tageslicht kann eine hinterleuchtete Wand noch so dunkle Ecken ruckzuck in einen gemütlichen und hellen Bereich verwandeln, in dem du dich gerne aufhältst. |
4. Sicherheit im Bad
Im Bad ist der Sicherheitsaspekt sehr wichtig, denn hier treffen Feuchtigkeit und Elektrizität aufeinander. Nur wenige Wasserspritzer am Boden reichen aus, um die Ausrutschgefahr zu erhöhen, wenn diese aufgrund mangelnder Beleuchtung nicht gut sichtbar sind.
Zusätzlich müssen alle elektrischen Komponenten/Leitungen unbedingt vor Wasser/Feuchtigkeit geschützt werden, um lebensgefährliche Verletzungen zu vermeiden oder einen vorzeitigen Ausfall deiner Beleuchtung zu verhindern.
Bitte lass deine Elektroinstallation im Bad ausschließlich von einem Elektrofachmann vornehmen. Er hält Normen und Sicherheitsvorschriften ein, wie z.B. die Norm DIN VDE 0100-701: 2008-10, um deine Sicherheit zu gewährleisten.
Bildquelle: licht.de
Aus Sicherheitsgründen dürfen in allen drei oben genannten Schutzbereichen keine Schalter und Steckdosen montiert werden. Zudem müssen alle Leitungen ummantelt auf oder unter Putz und Steigleitungen in einer Mindesttiefe von 6 cm verlegt werden.
Die DIN VDE 0100-701: 2008-10 unterteilt das Bad in 3 Schutzbereiche
Bereich/Ort | Schutzklasse | Max. Leistung | |
Schutzbereich 0 | Das Innere einer Dusche/Badewanne | IP X7 (Schutz gegen zeitweiliges Untertauchen) | 12 V Wechselspannung / 30V Gleichspannung |
Schutzbereich 1 | unmittelbar senkrecht über/unterhalb der Dusche/Badewanne bis 225 cm Höhe ab Fertigfußboden. | IP X4 oder X5 Schutz vor Spritzwasser | 25V Wechselspannung / 60V Gleichspannung |
Schutzbereich 2 | Fläche mit einer Tiefe von 60cm vor einer Badewanne oder Duschwanne und 225 cm Höhe ab Fertigfußboden | IP X4 oder X5 Schutz vor Spritzwasser | s. Schutzbereich 1 |
5. Lichtsteuerung (Smart Home)
Eine flexible Lichtsteuerung bietet dir einen sehr hohen Komfort bei der Nutzung deines Lichts. Darüber hinaus ermöglicht sie eine effiziente und somit nachhaltige Beleuchtung. Mit einem Smart Home System kannst du Zonen, Szenen und tägliche Abläufe (Routinen) einrichten. Voraussetzung hierfür sind elektronische Betriebssysteme. Ausführliche Informationen hierzu findest du in unserem Blog "Smart Home".
Eine smarte Steuerung unterstützt dich bei der Einrichtung der einzelnen Zonen und Szenen, sie ist jedoch keine Voraussetzung. Alternativ kannst du mit Wandschaltern oder Handfernbedieungen Zonen und Szenen einrichten.
Tipp: Richte Zonen & Szenen für einen besonderen Komfort ein
Beispiel
Zone: "Waschbecken"
Szene 1: du erstellst Szene 1 und fixierst für die Morgenstunden die Farbtemperatur 4000K mit einer Dimmstufe von 80%, um wach und fit zu werden.
Szene 2: für die Abendstunden erstellst du Szene 2 mit 2700K und einer Dimmstufe von z.B. nur 35% für ein gemütliches und schummriges Licht, um deinen Körper auf die Nachtruhe vorzubereiten.