Gute Farbwiedergabe für ein natürliches Raumklima
Räume wirken passiv und langweilig solange sie leer sind. Sind sie nicht eingerichtet, fehlt es ihnen an Form, Charakter und Lebendigkeit
Mit einer sorgfältig ausgesuchten und abgestimmten Einrichtung kannst du Räume entweder in harmonische und gemütliche Oasen verwandeln, die zum Verweilen einladen. Oder in inspirierende und kreative Bereiche, in denen dir deine Arbeit leicht von der Hand geht.
Doch selbst mit den schönsten, edelsten Möbeln oder Design-Objekten kannst du einen Raum nicht aufwerten, wenn das Licht Defizite aufweist. Eine schlechte Farbwiedergabe von Leuchtmitteln kann alle Winkel deines Hauses in ein fahles Licht tauchen oder die Umgebungsfarben mit Rot- oder Blaustichen verfälschen. Daher empfehlen wir dir, beim Kauf von Lichtquellen auf den Farbwiedergabeindex (Ra) zu achten, um kein blaues Wunder zu erleben.
Farbwiedergabeindex
Wofür steht der Ra-Wert?
Der Ra-Wert (Referenzindex allgemein, engl. Colour Rendering Index = CRI) ist die Kennzahl einer photometrischen Größe zur Bestimmung des Farbeindrucks. Vereinfacht gesagt gibt der Ra-Wert die Farbwiedergabe einer künstlichen Lichtquelle im Vergleich zum Sonnenlicht an. Dieser liegt bei 1 bis 100, das Sonnenlicht erreicht mit Ra 100 den höchsten Wert. Glüh- und Halogenlampen haben meist diesen Wert erreicht, bevor diese vom Markt genommen wurden.
Der Ra-Wert ist somit ein wichtiges Qualitätskriterium bei der Bewertung der Lichtqualität und gibt an, ob künstliches Licht die Umgebungsfarben natürlich, leuchtend und satt wiedergibt oder eher fahl, matt und verfälscht.
Sonnenlicht als Maßstab
Die folgende Illustration verdeutlicht die Unterschiede zwischen den verschiedenen Farbwiedergabewerten. Optimal, weil unser menschliches Auge darauf kalibriert ist, erscheinen die Farben bei Sonnenlicht (rechts). Sehr gute Ergebnisse erzielt man auch mit einem Ra-Wert von 90 bzw. 95. Bei dem marktüblichen Ra-Wert preiswerter Produkte von 80 ist eine geringe Farbveränderung wahrnehmbar. Die höheren Ra-Werte haben gegenüber 80 einen größeren Anteil an roten Frequenzen im Lichtspektrum wodurch das Licht insgesamt wärmer und natürlicher erscheint.
Verschiedene Lichtquellen im Vergleich
Die untenstehende Tabelle zeigt die Unterschiede zwischen den einzelnen Lichtquellen auf. Diese sind teilweise sehr groß. LED Leuchtmittel liegen bei einem Wert zwischen 60-100. In der Anfangszeit lag der Ra-Wert hier bei ca. 60-70, die ersten Generationen wirkten daher sehr künstlich und kalt. Mittlerweile gibt es LED Leuchtmittel bis Ra100 (FS = Full spectrum). Diese sind jedoch in der Produktion recht teuer.
Die EU Verordnung Nr. 1194/2012 regelt für den Privatbereich den Ra-Wert von mind. 80. Für Außen- und Industrieanwendungen ist mindestens Ra65 vorgeschrieben.
Farbwiedergabeindex (Ra, CRI) | Lichtquelle |
100 | Sonnenlicht |
bis 100 | Glühbirnen |
95-100 | Halogenlampen |
60-98 | LED Leuchtmittel |
70-89 | Energiesparlampen |
60-90 | Leuchtstofflampen |
45-59 | Quecksilberdampf-Hochdrucklampen |
30-44 | Natriumdampflampen (Hoch und Niederdruck) |
Der Preis für einen guten Ra-Wert
Der Ra-Wert hat bei LED jedoch auch seinen Preis: je höher dieser ist, desto geringer ist die Effizienz und damit die Lichtausbeute. Der Unterschied zwischen Ra80 und Ra90 beträgt etwa 20% weniger Lumen pro Watt, bei Ra95 sind es bereits 25% und bei LED mit einem Ra-Wert nahe 100 sind es ca. 30-35%.
Es ist also erforderlich, eine Abwägung zwischen der Effizienz und dem Index der Farbwiedergabe durchzuführen. Wir empfehlen die Verwendung von Ra90 für den besten Kompromiss zwischen Effizienz und Farbwiedergabe.
Lichtbänder mit einer Energieeffizienzklasse besser als D sind aktuell nur mit einem Ra80 möglich.
Farbechtheit für ausgewählte Farben (R-Werte)
Das folgende Diagramm zeigt für die ausgewählten R-Werte (diskrete Farben) den Einfluss des Ra-Werts auf eben diese Farben. Die R-Werte sind festgelegt und werden insbesondere auch für das Technische Datenblatt gemäß der EU-Verordnung zur Energieeffizienz ausgewiesen.
Es ist sehr schön sichtbar, dass insbesondere der R9-Wert (Rot), aber auch die R8/R15-Werte (Hauttöne) und der R12-Wert (tiefes Blau) bei geringerem Ra-Wert zunehmend schlechter werden.
Der zunehmende Mangel an roten Farbtönen führt dazu, dass das Licht und die Farben im Raum mehr blau/grün wahrgenommen werden. Aber auch der Ra 80 ist nicht zu vergleichen mit den anfänglichen LED-Lichtbändern, welche nur kaltes und grün-/blaues Licht abgestrahlt haben. Diese hatten einen Ra- Wert deutlich unter 80. Diese Zeiten sind zum Glück vorbei.