Schutzklassen
Die Schutzart (IP) eines Gerätes beschreibt mit zwei Zahlen und ggf. einem zusätzlichen Buchstaben, wie das Gehäuse gegen Fremdkörper, Berührung und Feuchtigkeit geschützt ist:.
Die erste Zahl gibt an, wie gut der Schutz gegen Fremdkörper ist
Die zweite Zahl bestimmt den Isolationsgrad gegen Berührung und Feuchtigkeit
Höhere Zahlen bedeuten dabei einen höheren Schutz. In der unten stehenden Tabelle findest du eine Übersicht der bei uns in Produkten verwendeten Schutzklassen und deren Bedeutung.
Schutzklasse | Fremdkörper | Berührung | Feuchtigkeit |
IP20 | (2) geschützt gegen feste Fremdkörper mit Durchmesser ab 12,5 mm |
geschützt gegen den Zugang mit einem Finger (230 V) Für LED-Lichtbänder: kein Schutz vor Berührung |
kein Schutz |
IP44 | (4) geschützt gegen feste Fremdkörper mit Durchmesser ab 1 mm |
geschützt gegen den Zugang mit einem Draht |
Schutz gegen allseitiges Spritzwasser - bei LED-Einbaustrahlern nur im eingebauten Zustand |
IP55 | (5) geschützt gegen Staub in schädigender Menge |
vollständiger Schutz gegen Berührung. Für LED-Lichtbänder: kein Schutz vor elektrostatischer Schädigung des Produkts |
Schutz gegen Strahlwasser (Düse) aus beliebigem Winkel |
Nano (nicht offiziell) |
(-) staubdicht |
vollständiger Schutz gegen Berührung. Für LED-Lichtbänder: kein Schutz vor elektrostatischer Schädigung des Produkts |
Schutz gegen Feuchtigkeit sowie gelegentlich fallendes Tropfwasser, wenn das Gehäuse (das Lichtband) mindestens mit 15° geneigt ist und das Wasser sofort abfließen kann |
IP65 | (6) staubdicht |
vollständiger Schutz gegen Berührung |
Schutz gegen starkes Strahlwasser |
IP67 | (6) staubdicht |
vollständiger Schutz gegen Berührung. Für LED-Lichtbänder: bedingter Schutz vor elektrostatischer Schädigung des Produkts |
Schutz gegen zeitweiliges Untertauchen bis max. 30 Minuten in Süßwasser - kein Schutz gegen Seewasser |
Die Bedeutung für elektronische Komponenten
Elektronische Komponenten bieten wir in den Schutzarten: IP20 | IP65 | IP67 an.
IP20 darf nur in trockenen und frostfreien Räumen betrieben werden. Dazu gehört beispielsweise nicht die Garage oder ein nicht isolierter und ungeheizter Keller / Dachboden. Dort bildet sich durch Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen regelmäßig Kondenswasser Dieses führt zur Korrosion und damit vorzeitigem Defekt des Geräts.
Optional können diese Geräte jedoch in einer Gerätedose zur Einsatz kommen, wenn diese mindestens die Schutzart IPx4 aufweist.
IP65 | IP67 können in Feuchträumen sowie im Außenbereich eingesetzt werden. IP67 darf im Gegensatz zu IP65 im Regenbereich montiert und auch kurzeitig in Süßwasser untergetaucht werden. Grundsätzlich sollte IP65 gegen direkte Regeneinwirkung und aufsteigendes Wasser geschützt werden.
Die Bedeutung für iluminize Einbaustrahler
Einbaustrahler werden üblicherweise in eine Deckenkonstruktion eingebaut. Im nicht montierten Zustand haben diese in der Regel die Schutzklasse IP20, sind also nicht gut geschützt. Weder vor Staub, Feuchtigkeit noch vor dem Berühren mit einem Draht. Nachdem diese in die Decke eingebaut sind, und die Ausführungen gelten ausschließlich für vollständig versenkte Strahler, haben sie üblicherweise die Schutzklasse IP44, von unten aus betrachtet. Durch die Schutzwirkung der Decke können Staub und Feuchtigkeit nicht zu den elektrischen Komponenten des Strahlers vordringen.
Die Bedeutung für LED-Lichtbänder
LED-Lichtbänder sind sehr empfindlich und die üblichen Schutzklassen sind schwer anzuwenden.
Klar ist die Situation bei Lichtbändern mit der Schutzklasse IP20. Diese sind nicht geschützt und dürfen keinen äußeren Einwirkungen ausgesetzt werden. Sie dürfen weder (unter Spannung) berührt noch in feuchter Umgebung betrieben werden.
Die Lichtbänder mit IP67 sind gut vor Berührung und eindringendem Wasser geschützt. Der Schutzmantel verhindert aber nicht einen elektrostatischen Schlag und damit einen Schaden am Produkt, wenn das Lichtband an den Strom angeschlossen und von einer aufgeladenen Person berührt wird.
Die von uns definierte Schutzklasse IP Nano ist keine offizielle Schutzklasse. Wir haben diese definiert, da es keine Entsprechung im IP-System dafür gibt.
Im Außenbereich sind noch weitere Rahmenbedingungen zu beachten. Insbesondere wird die Schutzschicht unter dem Einfluß der UV-Strahlung nach und nach durchlässig, siehe hierzu den Abschnitt UV-Strahlung unten.
Wir empfehlen daher, die Lichtbänder nicht frei sondern immer in einem Aluminium-Profil zu montieren. Selbst im Schatten, beispielsweise eines Überdachs, herrscht ein erhebliches und zerstörerisches Niveau von UV-Strahlung.
Montage in der Dusche
An Orten Im Duschbereich, in denen die Aluminiumprofile von Wasser überspült werden, dringen durch die Kapillarwirkung kleine Mengen Wasser in die Profile ein und sammeln sich dort nach und nach an. Das betrifft insbesondere die senkrecht verlegten Profile mit LED-Lichtbändern.
Die Profile sollten deshalb unten einen Ablauf bekommen, beispielsweise durch einen um 1-2mm kürzeren Diffusor. Achte dabei darauf, dass dieses eingedrungene Wasser nicht nach hinten zur Wand abfließen kann.
Damit das eindringende Wasser nicht hinter das Lichtband gerät, solltest du zudem mit Silikon eine Fuge -wie im Bild dargestellt- rechts und links vom Lichtband einbringen. Das gilt insbesondere für die Nano-beschichteten Lichtbänder.
Besonderheiten
UV-Strahlung
Schutzschichten von LED-Lichtbändern werden von einwirkender UV-Strahlung mit der Zeit zerstört. Das gilt gleichermaßen für die Nano-Beschichtung und die Beschichtung mit Silikon (IP67). Die sehr viel geringere Schichtdicke der Nano-Beschichtung, die lediglich einige Mikrometer beträgt, führt bei Sonneneinstrahlung zu Schäden innerhalb von Tagen.
Die Schutzwirkung, insbesondere gegen eindringende Feuchtigkeit, nimmt dabei ab. Zunächst werden einzelne Stellen durchlässige und die Schicht ist nicht mehr dicht. In der Folge korrodiert das Lichtband durch eindringende Feuchtigkeit von Innen heraus.
Die Montage des LED-Lichtbands in einem Aluminiumprofil mit Diffusor aus PPMA verzögert diesen Effekt deutlich so dass LED-Lichtbänder bei optimaler Montage jahrelang problemlos funktionieren.
Seewasser und -luft, Chlor und Ozon
Alle hier angebotenen Produkte sind, außer es ist explizit erwähnt, nicht dauerhaft von Seeluft, Seewasser, Chlor und Ozon geschützt. Im Außenbereich an der Küste und im Bereich um Swimmingpools sind weitere Schutzmaßnahmen vorzunehmen, damit die Produkte funktionsfähig bleiben.
Die Montage in Aluminiumprofilen verzögert dabei den Zerstörungsprozess, kann ihn aber nur bei vollständiger Abdichtung des Profils gegen eindringende Luft verhindern. Insbesondere Chlor und Ozon dringen problemlos durch die kleinen Spalte und Kapillaren an einem Profile ins Innere ein und verrichten dort ihr zerstörendes Werk.